Baumschwaches Leipzig

Leipzig rühmt sich gern als baumstarke Stadt! Das Gegenteil ist der Fall! 
Überall verschwinden Brachen mit Bäumen und Sträuchern, unsere Lebensgrundlage, klimaaktive Flächen, die Schatten spenden, für Kühlung und Wasserrückhalt sorgen und  Lebensräume unserer zurückgehenden Artenvielfalt sind!
Wir dokumentieren....

Was kann ich tun, wenn ich eine Rodung entdecke? Ein Leitfaden:

Vorgehen während der Rodung vor Ort
1. Einen Verantwortlichen der Firma, die die Fällung durchführt, nach der Fällgenehmigung fragen.
1a. Wenn keine Fällgenehmigung vorliegt: Stadtordnungsdienst anrufen unter Tel: 0341 123-8888 und den Fall schildern.
2. Telefonisch beim Amt für Umweltschutz (AfU) Tel: 0341 123-3409  und Amt für Stadtgrün und Gewässer (ASG) Tel: 0341 123-6099 nach Genehmigungen und Gründen für die Fällung fragen.
3. Namen der Firma fotografieren, Fällung mit Fotos und Videos dokumentieren, Ausschau nach Nestern, Baumhöhlen, Tieren, speziell Vögeln halten und mit Fotos und Videos dokumentieren.
4. Formblätter ausfüllen und an die entsprechenden E-Mail Adressen senden.
5. Anfragen und Antworten der jeweiligen Ämter und vorhandenes Foto- und/oder Videomaterial an [email protected] senden.
Vielen Dank für die wertvolle Zuarbeit!

Was kann ich tun, wenn ich mehr über einen Eingriff in Natur und Landschaft erfahren möchte:

 

Insbesondere bei abzusehenden Betroffenheiten von Brutvögeln, Fledermäusen oder der Zauneidechse durch Rodungen oder andere Gehölze kann es sinnvoll sein, an das

Amt für Umweltschutz eine Anfrage mit Bezug auf das Umweltinformationsgesetz (UIG-Anfrage) zu stellen.

Vorgehen:

1. möglichst genaue Dokumentation vor Ort mit Fotos (möglichst mit Hinweisen auf geschützte Tierarten)

2. Eine konkrete Anfrage an das Amt für Umweltschutz ([email protected]) stellen

2a. Wichtig ist hierbei eine Angabe der eigenen Person mit Adresse, möglichst konkrete Fragen mit eindeutigem Ortsbezug, Anforderung der für den Fall relevanten Akten

2b. Wichtig! Darauf hinweisen, dass man davon ausgehe, dass es sich um eine einfache und somit kostenfreie Auskunft gemäß UIG handelt

2c. Die Antwortfrist beträgt i.d.R. einen Monat

3. ggf. Anfrage und Antwort des Amtes sowie vorhandenes Foto- und/oder Videomaterial an [email protected] senden.
Vielen Dank für die wertvolle Zuarbeit!

Hier ein geeignetes Formblatt für eine UIG-Anfrage:


Shakespeare Straße 21-23
Ein aufmerksamer Anwohner informiert uns: Die LWB ließ auf einem Fremdgrundstück am 28. April 2023 (Baumschutzzeit 1. März-30. September) Bäume ohne vorzeigbare Sondergenehmigung fällen. Warum?

Noch am 27. Februar 2023 wurde durch die Eigentümerfirma des Grundstücks ce-projekt GmbH auf Nachfrage erklärt, es bestünde keine Genehmigung zur Beseitigung der Bäume. Warum wurden sie dennoch gerodet?
Eine Anfrage zu den Rodungen ging auch an das Amt für Umweltschutz.

Antwort vom Amt für Umweltschutz:
Der LWB wurde am 9. März 2023 eine Befreiung für die Rodung von 11 Bäumen in der Schonzeit erteilt. Es handele sich um sozialen Wohnungsbau und somit um den Befreiungstatbestand "überwiegendes öffentliches Interesse".
Wir sagen: Die Art der Abwägung ist unserer Meinung nach nicht rechtens. Hier ging es um die Befreiung für die Baufreiheit. Da gilt zu allererst das Vermeidungsgebot und die Anwendung des überwiegenden öffentlichen Interesses ist hier in diesem Fall fraglich. Außerdem ist das Beschädigungs-und Zerstörungsverbot von Fortpflanzungs- und Ruhestätten ebenfalls zu prüfen. Das wurde nicht getan.

Außerdem kam es auf der Baustelle der LWB zu einem Fund von Chrom VI. Der Schadstoff befindet sich nun schon seit Monaten im Regenwasser in der Baugrube.
Laut eines Schreibens vom Grundstückeigentümer Paul-Gruner-Straße 31 wurde austretendes Chrom VI im Mauerwerk der Galvanikwerkstatt Paul-Gruner-Straße 29 bei einer Kontrolle durch das Amt für Umweltschutz, Abfall-/Bodenschutzbehörde festgestellt.
Zur Zeit wird das Chrom VI verseuchte Regenwasser in einen Container abgepumt. Aber was passiert mit dem kontamierten Erdreich? Wie wird das Grundwasser geschützt?

Lößniger Straße

Ein alter Pappelbestand mit Höhlenbäumen in der Lößnigerstraße ....

Warum mussten die Bäume weichen? Die Pappeln waren potenzielle Fledermausquartiere und Fortpflanzungs- und Ruhestätte für Höhlenbrüter...

Südlicher Bayerischer Bahnhof/Kohlrabizirkus

Am Kohlrabizirkus und südlich der Semmelweissbrücke wurde flächenhaft der Gehölzaufwuchs, Bäume, Sträucher und Hecken gerodet. Hier sind nachweislich Reviere von Neuntöter, Nachtigall und Dorngrasmücke betroffen.

Am Zooschaufenster

Die dicke Strauchschicht, gut auf dem ersten Bild zu sehen, wurde nun entfernt (Bild 2 bis 4). Tabula rasa diesseits und jenseits des Wassergrabens - WARUM?

Dichte Strauchschicht noch vorhanden

Glockenstraße 6 - Georg-Schumann-Schule

Sanierungsmaßnahmen brauchen Platz! Und dafür müssen eben mal Bäume fallen! So heisst es, auf Nachfrage beim Amt für Stadtgrün und Gewässer (ASG).
--> GENEHMIGT !

Mindestens 10 Bäume und etliche Sträucher wurden am 22.02.2023 gerodet.

Noch während der Rodungsmaßnahme auf dem Gelände neben dem Schulhof der Georg-Schumann-Schule.

Robinien neben dem Schulhof.

Nach der Rodung.

Markierte Bäume auf dem Schulhof

Gemeine Esche

gerodet!

Kastanie mit Elsternest

markierte Bäume

gerodet!

Silberahorn

gerodet!